Sentience.ch schreibt:
«Gemäss den Zahlen des Bundes haben heute bereits 78 Prozent aller Tiere in der Schweizer Landwirtschaft Auslauf. Klingt gut, oder? Doch natürlich stimmt diese Zahl nicht. Sie beruht auf zwei überaus dreisten Tricks, mit denen die wahren Zustände in der Schweizer Landwirtschaft verschleiert werden:
- Die Zahl der Tiere wird an einem Stichtag gezählt. Hühner, Schweine, Rinder und Kälber, die nur wenige Monate leben, fallen durch diesen perfiden Trick aus der Statistik. Das ist deshalb besonders dreist, weil genau diese Tiere kaum Zugang ins Freie erhalten.
- Tiere werden in «Grossvieheinheiten» gerechnet. So werden etwa 6 Schweine oder 250 Masthühner einer Kuh gleichgesetzt. Besitzt ein Bauer 500 Masthühner ohne Auslauf und 2 Kühe, die auf eine Weide dürfen, haben dadurch – ganz offiziell – 50 Prozent der Tiere auf dem Betrieb Auslauf.
Diese «Bauerntricks» sind zynisch. Tatsächlich haben in der Schweiz gerade einmal 13 Prozent aller Tiere Auslauf. Die nach wie vor weit verbreitete Vorstellung, dass Tiere im «Grasland Schweiz» mehrheitlich ins Freie dürfen, ist somit nichts als eine Illusion.»
Die 13% decken sich wohl eher mit meinen Beobachtungen auf den Spaziergängen. Kühe sehe ich auf der Weide. Aber Schweine oder Hühner praktisch nie. Dabei hatten wir in der Schweiz im Jahre 2024 1,53 Mio Rindvieh, 1,275 Mio Schweine und 13,1 Mio Geflügel. Wo sind denn die Schweine und Hennen? Natürlich in den betonierten, fabrikähnlichen Massenställen. Von Auslauf ist dort wenig zu sehen und wenn, dann nur in betonierte, meist überdeckte Freiluftställe, die das Wort «Auslauf» nicht verdient haben.
Deshalb plant Sentience nun eine Initiative: Alle Tiere in der Schweizer Landwirtschaft sollen Zugang ins Freie erhalten. Die Forderung ist so einfach wie bestechend und hätte für Tiere einen markant positiven Effekt auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden.