Auch in diesem Jahr machte ich mit meinem Hund Gin wieder eine Wanderung durch einen Teil der Schweiz. Wir wanderten in den Kantonen AR, SG, TG, ZH, AG, BL, SO, BE, LU.
Getroffen haben wir viele Menschen, natürlich viele Hundehalter, aber praktisch keine Schweine! Wir sind zwar oft an Gebäulichkeiten vorbeigekommen, die nach Schweinen gerochen haben, aber nur ganz selten sahen wir Schweine auf betonierten Quasiauslaufplätzen. Kein einziges Schwein haben wir auf einer Weide getroffen. Diese Schweinefleischfabriken haben wir v.a. in den Kantonen TG und LU angetroffen. Das deckt sich mit der Statistik, welche die Schweinedichte der Schweiz zeigt.
In Appenzell Innerrhoden und Luzern leben mehr Schweine als Menschen. Im Thurgau kommt auf jeden zweiten Einwohner ein Schwein. Aber sehen tut man sie praktisch nicht!
Diese Schweine, übrigens hochintelligente Tiere, haben ein anderes Los verdient, als das ganze, kurze Leben in einem Betonbau zu verbringen. Das ist schlimmer, als ein Gefängnis. Es ist Folter!
Und hier ein Auszug aus dem schweizerischen Tierschutzgesetz:
Wer mit Tieren umgeht, hat: a. ihren Bedürfnissen in bestmöglicher Weise Rechnung zu tragen;
Niemand darf ungerechtfertigt einem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen, es in Angst versetzen oder in anderer Weise seine Würde missachten.
Wohlergehen der Tiere ist namentlich gegeben, wenn: 1. die Haltung und Ernährung so sind, dass ihre Körperfunktionen und ihr Verhalten nicht gestört sind und sie in ihrer Anpassungsfähigkeit nicht überfordert sind, 2. das artgemässe Verhalten innerhalb der biologischen Anpassungsfähigkeit gewährleistet ist, 3. sie klinisch gesund sind, 4. Schmerzen, Leiden, Schäden und Angst vermieden werden;
Wird ihren Bedürfnissen Rechnung getragen? Spüren sie keine Angst? Ist diese Haltung nicht ein Leiden? Wird ihre Würde nicht missachtet?
Diese Schweinehaltung ist m.E. eine Katastrophe und mit Ethik und christlichen Werten absolut nicht zu vereinbaren. Warum wird so wenig dagegen getan? Gegen vernachlässigte Haustiere wie Hunde und Katzen wird schnell Anzeige erstattet, aber hier nicht. Der Grund dürfte darin liegen, dass dieses Leiden eben nicht sichtbar ist. Es spielt sich abseits unseres Blickfeldes ab. Oder wann haben Sie zuletzt ein lebendes Schwein gesehen?