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Nutztierdasein

Die Nutztiere leben bestenfalls im Gefängnis

In diesem Beitrag geht es für einmal nicht um die Nutztiere, welche auf kleinstem Raum in kahlen Produktionsstätten dahinvegetieren und nur darauf warten können, so schnell wie möglich das Schlachtgewicht erreicht und somit vom Leiden erlöst zu werden. Hier geht es um die vermeintlich bessere Seite unserer Nutztierhaltung.

Der Bauer sagt: Meine Tiere haben es gut. Sie haben einen Stall, manche einen Freilaufstall, sie haben einen Liegeplatz, manchmal eingestreut mit Stroh, sie haben meist täglich Auslauf und sie haben genügend zu fressen. Zwei Mal täglich gehe ich bei ihnen vorbei und schaue zum Rechten.

Das sind genau die Bauernhöfe, von denen mir Bekannte sagen: Nein, ich esse nicht mehr so viel Fleisch. Und wenn, dann kaufe ich das Fleisch von einem Bauern in der Nähe. Der ist ein ganz netter und ich weiss, dass es dort die Tiere gut haben.

Szenenwechsel:

Wie sieht der Alltag in einem Schweizer Gefängnis aus? So ganz pauschal kann dies nicht beantwortet werden. U-Haft, Sicherheitsvollzug, Gefängnis, offener Strafvollzug: da gibt es grosse Unterschiede für die Gefangenen.

Auf jeden Fall gilt: Jeder hat ein Bett, Bettwäsche wird regelmässig gewechselt, mind. eine Stunde an die frische Luft (zum Teil nur in einen gesicherten Innenhof), regelmässige Mahlzeiten, Überwachung/Aufsicht.

Zum netten Bauern sage ich deshalb: Trotzdem leben Deine Tiere in einem Gefängnis. Du bestimmst, was sie wann tun dürfen, was sie essen müssen und wieviel sie essen dürfen. Du lässt soziale Kontakte zu oder verweigerst diese. Du meinst zu wissen, was gut für diese Tiere ist. Deine Tiere leben in einem Gefängnis. Was haben sie denn verbrochen? Nichts. Gar nichts. Einzig: Sie wurden als Nutztiere geboren. Das genügt, um ihre wahren ureigensten Bedürfnisse zu missachten. Und ihnen pauschal „lebenslänglich“ zu geben.

Der grosse Unterschied: lebenslänglich ist bei den Nutztieren wirklich lebenslänglich und endet zudem noch mit der Todesstrafe.